HSG Werra/LandeckAus vier mach eins
Heringen, Widdershausen, Obersuhl, Schenklengsfeld fusionieren zur neuen HSG Werra/Landeck. Nach einer Saison erfolgreicher Zusammenarbeit im Bereich der weiblichen Jugend soll die Kooperation ab der Saison 2025/26 auf alle Bereiche ausgeweitet werden.

Werratal-Landeck – Aus vier mach eins: Die Handball-Großfusion im Ostteil des Landkreises ist perfekt. Die Abteilungen der Vereine TV 03 Heringen, TV Obersuhl, SG Schenklengsfeld und TV Widdershausen wollen ab der kommenden Saison gemeinsame Sache machen. Das teilen Sebastian Jaschinski aus dem Vorstand der WHO sowie Yvonne Bock, die Vorsitzende der SG Schenklengsfeld, auf Nachfrage unserer Zeitung mit.
Die Willenserklärung aller vier Vereine in Form einer Gründungsvereinbarung haben die Vorstände aus dem Werratal und dem Landecker Amt – fristgemäß vor dem 1. April – an den Hessischen Handballverband gesandt, eine Antwort steht aber noch aus. Allerdings rechnet keiner damit, dass der Verband die Vereinbarung ablehnend gegenübersteht.
Die neue Spielgemeinschaft soll Handballspielgemeinschaft (HSG) Werra/Landeck heißen – und sich zum klangvollen Namen auf der Handball-Landkarte in der Nord- und Osthessischen Region entwickeln. So zumindest der Plan derjenigen, die sich zu diesem Zusammenschluss durchgerungen haben.

Vor allem die Jugendarbeit soll weiter gestärkt und ausgebaut werden – das ist das große Ziel der Spielgemeinschaft. "Wir haben in der Jugend schon sehr gut zusammengearbeitet", sagt Jaschinski. Allerdings habe diese Zusammenarbeit über Gastspielrechte funktioniert, zum Beispiel bei der weiblichen Jugend, wo die C-Jugend in der Regionalliga spielte. In der kommenden Serie soll für die jungen Handballerinnen wieder die Qualifikation zur Regionalliga angestrebt werden. Doch auch in der männlichen Jugend bringt eine Fusion Vorteile mit sich. Jaschinski: "Wir haben herausgefunden, dass wir bei der C-Jugend allein keine spielfähige Mannschaft mehr stellen können." Auch für Yvonne Bock geht der Weg nur über eine Spielgemeinschaft. "Wir müssen es probieren", sagt die Vorsitzende der SG Schenklengsfeld. Gerade bei der Jugend habe es mit den gemeinsamen Teams wie in der vergangenen Serie bereits gut geklappt.
Doch bei den Jugendteams soll es nicht bleiben. Bei den Frauen und Männern sollen je eine Bezirksoberliga- sowie eine Bezirksligamannschaft gemeldet werden. "Im Prinzip ist das so, dass die bestehenden Spielrechte der einzelnen Vereine und Spielgemeinschaften mit in die neue HSG übernommen werden", klärt Jaschinski auf. Auch bei den Senioren scheint eine SG unumgänglich. Bei den Männern habe man die Pässe durchforstet – und einen Alterschnitt über 30 festgestellt.
Kommt hinzu: Künftig lehnt der Verband Mannschaften, die außer Konkurrenz in einer Liga spielen wollen, ab. Das würde zum Beispiel die Reserve der WHO bei den Damen treffen. "Mannschaften außer Konkurrenz werden nur zugelassen, wenn sie eine eigene Liga bilden ohne Aufstiegsrecht", erläutert Jaschinski.
Über Details zur neuen HSG, so betonen beide Seiten, muss noch gesprochen werden. "Wir werden uns bald zusammensetzen", sagen Jaschinski und Bock. Viele Dinge sind noch ungeklärt, so zum Beispiel auch die Trainerfragen. Auch über die finale Zusammensetzung des SG-Vorstandes müssen die Vereine noch beraten.
Bislang war Schenklengsfeld als Einzelverein eigenständig. Eine Spielgemeinschaft mit Eitra/Oberhaun – damals gab man sich den Namen HSG Landeck/Hauneck – war vor einigen Jahren geplatzt, Oberhaun stellt nur noch Jugendmannschaften, Eitra stellte den Handballspielbetrieb komplett ein. Im Werratal gab es in den 90er-Jahren eine Spielgemeinschaft zwischen Heringen und Obersuhl.
Quelle: Hersfelder Zeitung vom 27.03.2025 (Hartmut Wenzel)